Sonderfall Rückenlage-assoziierte Schlafapnoe

Falls die nächtlichen Atemereignisse nahezu ausschließlich in Rückenlage auftreten und in Seitenlage kein therapiewürdiger Befund besteht, kann bereits ein Seitenlagetraining eine effektive Behandlung darstellen. Hierzu wird empfohlen, über einen Zeitraum von drei Monaten nachts eine Vorrichtung zu tragen, welche die nächtliche Rückenlage verhindert. Meist ist dies ein voluminöses Luftkissen, welches in einen Rucksack oder ein spezielles T-Shirt eingelegt wird. Durch dieses Seitenlagetraining wird der Körper im Unterbewusstsein darauf trainiert („konditioniert“), nachts nicht mehr die Rückenposition einzunehmen. Der früher oft gepriesene „Tennisball im Pyjama“ ist nicht ausreichend effektiv. Die Behandlung kann versucht werden, scheitert in der Realität aber häufig an vermindertem Komfort und der geringen Bewegungsfreiheit nachts, zudem werden häufig Schmerzen an Schultern, Hüfte oder Rücken beklagt.

Neben dieser Möglichkeit des passiven Lagetrainings gibt es auch aktive Verfahren, bei welchen ein Gurt mit einem Gerät auf der Brust getragen wird, welches im Falle der Rückenlage eine Vibration erzeugt, so dass der Schlafende wieder die Seitenlage einnimmt. Diese Geräte sind effektiv und können auch über einen längeren Zeitraum getragen werden, sind jedoch kostenintensiv (keine Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen) und aktuell nicht umfassend in guter Qualität verfügbar.